Die klimaregulierende Dachbegrünung ist genauso eine gute Lösung, wie das teilweise Eingraben des Hauses, das romantisch im Mondenschein dasteht. © www.simondale.net |
Eigenarbeit war Trumpf
In etwa 1200 Arbeitsstunden und mit etwas Hilfe von Freunden und Familie entstand ein natürlich gebautes Eigenheim, das wie aus einer Filmkulisse entsprungen wirkt. Rohe, unbehauene Stämme aus dem Wald als Grundgerüst, Dach und für die Wände prägen so das halb eingegrabene Haus. Asymetrische Formen etwa von Fenstern geben dem Haus das gewisse Etwas, auch wenn sie vielleicht der Tatsache geschuldet sind, dass der stolze Eigenheimbesitzer kein Zimmermann ist. Natürlich bauen in Reinform?
Das Hobbit-Haus hat erstaunlich viel Komfort
Es gibt eine funktionale Komposttoilette, einen luftgekühlten Kühlschrank, Solar für das warme Wasser, den Strom unter anderem für Licht und Computer oder einen wohlige Wärme spendenden Holzofen. Letzterer heizt das offengebaute Haus ausreichend. Der Schnee im Winter, der auf dem Dach nicht zu schmelzen vermag zeigt, dass die Isolation einfach, effektiv und absolut natürlich ist, funktioniert.
Selbst ein Garten und eine Art schützender Wintergarten beispielsweise für Tomaten wurde nicht vergessen. So können Simon Dale, seine Frau und die beiden kleinen Kinder mit ein wenig Komfort, aber ohne großen Kostenaufwand, ein einfaches Leben im Eigenheim genießen. Brauchen wir heutzutage wirklich mehr?
Vielleicht ist dieses Hobbit-Haus nicht für jeden geeignet. Aber wer etwas mehr Geld in die Hand nimmt, das Haus größer und familiengerecht baut, vielleicht mehr Komfort integriert, wäre auf dem richtigen Weg. Denn beispielsweise ein teils eingegrabenes Haus benötigt schon von Natur aus weniger Energie. Der Kühlschrank wird nach dem Wärmepumpen-Prinzip betrieben und der nötige Strom ist auch da. Auch die Dämmung ist sehr vorteilhaft. Selbst deutsche Architekten machen sich die Strohballen-Isolation zu nutze.
Und: Dass das Projekt Anklang findet zeigt die Tatsache, dass die Familie hat auf ihrer Homepage die E-Mail-Funktion abgeschaltet hat. Es gebe so viele Begeisterte und Neugierige, dass der Hausherr die digitale Postflut nicht mehr bewältigen konnte…
Lust auf weitere sehr ungewöhnliche Bauprojekte? Ein Projekt in Mailand ist wohl das ungewöhnlichste Gebäude derzeit auf der Welt: Nachhaltig bauen: Der erste vertikale Wald der Welt.
Quelle: Daily Mail, Text: Jürgen Rösemeier